In Rom herrscht seit einigen Tagen große Aufregung: Das internationale Filmfestival findet auch dieses Jahr wieder in der Stadt statt. Die größten Namen der Filmwelt sind vor Ort, und alle, die das Kino lieben, versuchen, Tickets für die Premieren, Begegnungen und Sondervorführungen zu ergattern.
Die 19. Ausgabe des Festivals ist dem hundertsten Geburtstag von Marcello Mastroianni gewidmet. Das offizielle Plakat zeigt eine ikonische Szene aus Federico Fellinis Film 8½, in dem Mastroianni die Rolle des Guido Anselmi spielt – eines Regisseurs in einer kreativen Krise. Aufgenommen von Gideon Bachmann, sehen wir Mastroianni mit dem berühmten schwarzen Hut, der Brille und einer Peitsche in der Hand – ein unvergesslicher Auftritt in einem Film, der zwei Oscars gewonnen hat.
Das Festival begann mit einer Hommage an Enrico Berlinguer, den unvergessenen Anführer der Kommunistischen Partei Italiens, der gemeinsam mit dem Christdemokraten Aldo Moro einen historischen Kompromiss suchte. Für viele war er ein Symbol der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, Frieden und einen sozialen Staat.
Doch zurück zu den Stars: die 90-jährige Grande Dame des italienischen Kinos, Sofia Loren begeisterte die Massen, Johnny Depp beeindruckte mit seinem Regiedebut "Modi" (die Geschichte des Malers Modigliani), während Francis Ford Coppola mit einem besonderen Abend für seine außergewöhnliche Karriere geehrt wurde.
Ich denke, am Ende werden uns zwei Dinge besonders in Erinnerung bleiben: Paola Cortellesis erfolgreiches Regiedebüt mit C'è ancora domani (Morgen ist auch noch ein Tag), das vom Publikum mit großem Applaus bedacht wurde, und natürlich der Red Carpet. In schimmerndem Schwarz – alle Kleider von Giorgio Armani – zeigte sich die italienische Mode in ihrer ganzen Pracht. Denn was wäre Italien ohne la moda?
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